31.08.17
Sensibilisierungsveranstaltung in Zeitz am 26. August 2017

Um auf das Thema „Integration im Sport“ aufmerksam zu machen und Interesse an der Integrationslotsenausbildung zu wecken, fand am 26. August 2017 in Zeitz eine Sensibilisierungsveranstaltung statt. Genau wie die nächste Integrationslotsenausbildung im September und November 2017 ist sie Teil des Projektes „Interkulturelles Lern- und Kompetenzzentrum Sport“. Projektpartner sind der Ju-Jitsu Sachsen-Anhalt e.V., der Kurdistan Kultur- und Hilfsverein e.V. und die Deutsche Gesellschaft e.V. Gefördert wird es vom Bundesministerium des Innern im Rahmen des Bundesprogramms „Zusammenhalt durch Teilhabe“. Als Referent war Stephan Mischer-Dinklage von der Bremerhavener Sportjugend zu Gast, der dort auch das Bundesprogramm „Demokratie leben“ koordiniert. Zunächst sprachen die anwesenden Kampfsportlerinnen und Kampfsportler über ihre Motivation, an der Veranstaltung teilzunehmen. Dies war für die Projektpartner auch eine gute Möglichkeit, mehr über die Erwartungen an das Projekt als Ganzes zu erfahren. Einige interessierten sich konkret für Integration im Sport, während andere ganz allgemein etwas Neues lernen wollten. Danach ging es mit Stephan Mischer-Dinklage
um die Themen Vorurteile, Kommunikation und Inklusion. In einer Partnerübung sollten die Anwesenden fünf Gemeinsamkeiten zwischen sich und dem Gegenüber notieren. Diese Übung verdeutlichte, dass alle Menschen der Welt Gemeinsamkeiten haben. Gleichzeitig wurde klar, dass individuelle Unterschiede das Leben erst interessant machen. Im Anschluss betrachteten die Anwesenden verschiedene Fotos und Karikaturen und tauschten sich über das aus, was sie sahen. Dabei kamen unterschiedliche Sichtweisen zutage, die sich mit der
individuellen Lebenserfahrung eines jeden Menschen begründen lassen. Aus dieser Erkenntnis formulierte der Referent das zentrale Ziel: zu lernen, mit den eigenen Vorurteilen umzugehen und sich selbst zu hinterfragen. Vorurteile vollständig abzuschaffen sei schlicht unmöglich. Folgende Frage gab er den Teilnehmerinnen und Teilnehmern mit in die Pause: Können wir uns ins unserem
Sport auch für Integration stark machen, und wie gelingt das? Nach der Pause widmete sich Stephan Mischer-Dinklage dem Thema Kommunikation. Zwei Gruppen- Geschicklichkeitsübungen und Erzählungen aus dem Trainingsalltag zeigten auf, wie essenziell Kommunikation ist. Dies bezog der Referent auch auf die Selbstverpflichtung des Deutschen Ju-Jutsu-Verbandes (DJJV) zur Bekämpfung von Fremdenfeindlichkeit und politischem Extremismus, die seiner Ansicht nach im Training viel mehr gelebt und kommuniziert werden sollte. Abschließend erläuterte Stephan Mischer-Dinklage die vier Begriffe Exklusion, Separation, Integration und Inklusion.
Integration bedeutet demnach, dass eine als fremd wahrgenommene Gruppe mit einbezogen wird. Inklusion hingegen bezeichnet das gleichberechtigte Zusammenleben und -wirken unterschiedlicher Menschen als Individuen. Abschließend sprach sich der Referent für Inklusion aus, und zwar als Haltung – nicht als zu erreichendes Ergebnis –, die auch im Sport zum Ausdruck kommen soll.

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