07.11.16
Integrationsfestival der Kampfkünste in Zeitz

 

Am 29. Oktober trafen sich mehr als 50 Kampfsportler in den Zeitzer Klinkerhallen zum 1. Integrationsfestival der Kampfkünste. Als Kooperationsveranstaltung zwischen Ju-Jitsu Sachsen Anhalt und dem Karateverband Sachsen-Anhalt galt es, ein starkes Zeichen zu setzen und vor allem deutlich zu machen wie denn die beiden Verbände ihr Integrationsverständnis leben und vor allem wie es funktionieren kann. Das hohe Integrationspotenzial der Kampfsportarten zeigt sich in einer weltweit verbreiteten gleichen Ausübung dieser Disziplinen, einer oftmals gleichen Bezeichnung der einzelnen Übungen und einer, auf den fernöstlichen Werten des Kampfsports beruhenden Streitkultur. Diese Werte und Inhalte können eine Brücke bauen zu Menschen die zu uns aus anderen Ländern oder auch anderen Kulturen kommen. Im Verein ist der gemeinsame Sport eine Tür. Hier besteht die Möglichkeit Sprache zu lernen, sich über Werte und Kulturen auszutauschen, Neues zu lernen, Raum und Zeit für Begegnungen zu schaffen und Verantwortung zu übernehmen. Eine von Respekt, Toleranz und Wertschätzung geprägte Atmosphäre spielt dabei eine wichtige Rolle. In der Zeitzer Kampfsportgemeinschaft scheint dies besonders gut zu funktionieren und so wählten beide Verbände auch die Zeitzer Kampfsportgemeinschaft als Austragungsort. Neben sportlichen Angeboten auf der Trainingsmatte gab es auch einen Informationsstand des Bundesprogramms „Integration durch Sport“ sowie einen Praxisworkshop. Die sportlichen Angebote wurden von Jaschar Salmanow (Verteidigung in engen Räumen), Michel Olschewski (Sound Karate) und Silvio Klawonn (Strategische Konzepte gegen Schlagangriffe) gestaltet. Da natürlich auch jede Menge Kampfsportler mit Migrationshintergrund auf der Matte standen, konnte die sportliche Integrationsarbeit live für alle miterlebt werden. Im Praxisworkshop standen dann mit Viktor Jukkert (Landeskoordinator des Programmes Integration durch Sport [IdS] beim LSB Sachsen-Anhalt) und Ghasem Spili (Direktor Integration beim Deutschen Ju-Jutsu Verband) zwei hochkarätige Referenten den Teilnehmern Rede und Antwort. Hier ging es zum einen, um verschiedene Deutungen von nonverbaler Kommunikation, die ja auch immer kulturell interpretiert werden muss, auch um ganz praktische Fragen der Übungsleiter wie man zum Beispiel auch Mädchen mit Migrationshintergrund an den Sport im Verein heranführen könnte. Welche Wege können Sportvereine gehen, worauf sollte man Rücksicht nehmen und auf welche Bedingungen sollte man sich einstellen, dies und vieles mehr konnte hier diskutiert werden. Am Informationsstand konnte man dann schlussendlich auch mit Alexander und Wolf vom IdS Team über verschiedene Thesen zur Integrationsarbeit im Verein ins Gespräch kommen. Diese Diskussionen hatten es teilweise in sich, ging es doch um Thesen die auch ein wenig provozieren und zum Nachdenken anregen sollten. Alles in allem eine sehr gelungene Veranstaltung der beiden Verbände mit vielen praktischen und theoretischen Impulsen. Bleibt zu hoffen, dass noch zahlreiche weitere Veranstaltungen mit diesem Format die Integrationsarbeit in den Vereinen unterstützen.

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