27.09.16
German Open 2016

Landeskader behauptet sich gegen internationale Konkurrenz in der Veltins-Arena auf Schalke

Freitagnachmittag. Einige Ju-Jutsukas treffen sich vor den Klinkerhallen in Zeitz um gemeinsam eine lange Reise auf sich zu nehmen. Wo es hingeht? Gelsenkirchen!
Wenn der Landeskader von Sachsen-Anhalt im Herbst in den Ruhrpott fährt, kann das nur eines bedeuten – die German Open finden wieder statt.
Seit mittlerweile drei Jahren findet der internationale Wettkampf in Gelsenkirchen statt. Dieses Mal sollte es aber etwas ganz Besonderes sein. Die German Open wurden dieses Jahr parallel zu den Europameisterschaften der Junioren ausgetragen. Um diese Menge an Wettkämpfern unter ein Dach zu bekommen, wurde eine einzigartige Sportstätte ausgewählt. In der Veltins-Arena auf Schalke werden sonst nur Fußballspiele ausgetragen, doch am Wochenende des 24. und 25. Septembers wurde der Rasen gegen 14 Mattenflächen ausgewechselt. Über 1400 Teilnehmer versammelten sich in der Arena, um ihr Können unter Beweis zu stellen. Dieses Jahr wurden auch erstmals nach drei Jahren alle Altersklassen von der U10 bis zu den Senioren ausgetragen. Insgesamt 12 der besten Fighter und Duokas des Sachsen-Anhaltinischen Landeskaders wurden von den Landestrainern Maik Poser und Michael Bloch für diesen Wettkampf nominiert und auf die internationale Matte geschickt.
Am Samstag wurden alle Gewichtsklassen der Senioren und der U21 ausgekämpft. Für Sachsen-Anhalt ging Tom Kornblum im Bereich der Senioren an den Start. In der Altersklasse der U21 kämpften Johannes Steinbach, Felix Fötzsch und Hannes Krischkofsky in der Gewichtsklasse bis 77 Kg und Laura Herz bis 70 Kg für Sachsen-Anhalt. Geballte Frauenpower kam im Duo zum Einsatz. Hier starteten Köhler/Dölz in der Klasse der weiblichen Senioren.
Das Duopaar aus Zeitz startete zum ersten Mal bei den German Open und wurde von der starken Konkurrenz etwas überrascht. Sie verloren leider beide Kämpfe gegen Slowenien und Deutschland und belegten den letzten Platz in ihrer Klasse.
Tom Kornblum trat in der Gewichtsklasse bis 69 Kg gegen insgesamt 25 weitere Athleten an, womit diese Gewichtsklasse zu einer der Größten des Turniers zählte. In seinem ersten Kampf traf Tom auf den Franzosen Yacine Sehil. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten fand er in den Kampf und konnte seinen Rückstand aufholen. Am Ende trennten den Zeitzer nur noch drei Punkte vom Sieg. Allerdings konnte der Franzose seinen Vorsprung bis zum Ende des Kampfes aufrechterhalten und gewann ihn somit nach Punkten. In der Trostrunde kämpfte sich Tom Kornblum gegen Italien, Frankreich und einen weiteren Starter aus Deutschland durch bis zum Einzug in das kleine Finale. In diesem Kampf traf er wieder auf Sehil, seinen ersten Gegner. Diesmal beherrschte Tom den Franzosen deutlich im Part 1, ließ sich aber leider Werfen und landete unglücklich in einer Festhalteposition. Dadurch gab Tom seine Ippons in Part 2 und 3 ab. Nach einem sauber platzierten Schlag des Franzosen folgte letztlich der Ippon im Part 1. Somit gewann Yacine Sehil durch technisches K.O. gegen Tom Kornblum und belegte den 3. Platz im Turnier. Tom Kornblum landete auf einen guten 7. Platz.
Laura Herz hatte keinen guten Tag. Ihre Topform konnte sie – im Gegensatz zzum Leinefelder Herbstturnier vor drei Wochen -  an diesem Tag leider nicht abrufen. Sie verlor beide Kämpfe und schied somit vorzeitig aus dem Turnier aus.
Die Gewichtsklasse der männlichen U21 bis 77 Kg war ebenfalls eine der Größten Gewichtsklassen des Turniers. Von 20 Teilnehmern schickte Sachsen-Anhalt drei Starter auf die Matte. Dementsprechend groß waren die Erwartungen, einen Platz auf dem Treppchen zu ergattern. Johannes Steinbach und Hannes Krischkofsky konnten gegen die extrem starke Konkurrenz allerdings nichts ausrichten und verloren ihre ersten beiden Kämpfe. Somit ruhte die gesamte Hoffnung auf den Zeitzer Felix Fötzsch. Nachdem auch er seinen ersten Kampf gegen Leon Wehowsky, den späteren Sieger der Gewichtsklasse, verlor, war die Stimmung des Teams allerdings am Boden. Fötzsch fand trotzdem genug Motivation für seinen nächsten Kampf gegen Slowenien und zog durch einen Sieg in das kleine Finale um Platz 3 ein. Hier traf er auf den Deutschen René Haendel. Nach einem packenden Kampf musste sich Felix Fötzsch allerdings nach Punkten geschlagen geben und belegte den 5. Platz.

Am zweiten Wettkampftag schickte Sachsen-Anhalt 6 Athleten in das Rennen um die Medaillen.
Die beiden Schwestern Vanessa und Cherilyn Rohde starteten im Fighting. Für Beide war es das erste Mal dass sie bei einem internationalen Wettkampf dieser Größe teilnahmen; dementsprechend groß war auch die Aufregung bei den jungen Ju-Jutsukas. Vanessa kämpfte in der Klasse U15 bis 57 Kg. Ihren ersten Kampf bestritt sie gegen die Niederländerin Van der Pas. Hier glänzte Vanessa mit ihrer technischen Vielfalt und gewann durch technisches K.O. Ihren zweiten Kampf verlor sie leider gegen Österreich nach Punkten. Auch in ihrem dritten Kampf gegen Dänemark konnte Vanessa nicht die Leistung aus ihrem ersten Kampf abrufen und verlor gegen Dänemark. Somit belegte Vanessa Rohde nach einer guten Leistung und starker europäischer Konkurrenz einen souveränen 7. Platz.
Vanessas kleine Schwester Cherilyn Rohde startete in der Klasse U12 bis 40 Kg. Beeindruckt von der Kulisse und der Menge an Startern aus aller Welt war die Aufregung bei ihr deutlich spürbar. Somit konnte sich Cherilyn nicht 100%ig auf ihren ersten Kampf konzentrieren und verlor diesen nach Punkten. In ihrem Pool belegte sie allerdings den 2. Platz und trat somit im Halbfinale gegen ihre Kontrahentin aus Italien an. Diese besiegte Cherilyn souverän durch technisches K.O. und zog ins Finale ein. Am Ende musste sie sich leider gegen Christin Raddatz aus Westercelle knapp mit 7:5 geschlagen geben. Am Ende sprang die Silbermedaille für die noch Junge Sportlerin heraus.
Wie schon am Samstag war Sachsen-Anhalt auch am Sonntag im Bereich Duo vertreten. Die Duopaare Liebisch/Huß aus Bernburg und Kramer/Schiller starteten in der Klasse Duo U18 Mixed. Das Duopaar Liebisch/Huß konnte die anspruchsvollen Kampfrichter nicht überzeugen und musste sich leider gegen alle Gegner geschlagen geben. Somit landeten Julia und Jonas auf den 4. Platz.
Die Überraschung des Tages sollte dagegen das Duopaar Kramer/Schiller werden. Tobi und Emely belegten souverän und mit einem riesigen Selbstbewusstsein den 1.Platz in ihrer Klasse. Sie besiegten die Deutschen Meister aus Bayern von 2016 mit 84 zu 78 Punkten und verwiesen diese damit auf den 2. Platz, mussten sie sich damals im Finale der deutschen Meisterschaften mit 1,5 Punkten geschlagen geben, drehten sie diesmal den Spieß um. Auch die Konkurrenz aus Polen hatte keine Chance.
Zu den parallel stattfindenden Europameisterschaften der Junioren schickte der Landeskader von Sachsen-Anhalt lediglich ein Duopaar. Das Team Stange/Motthes trat in der weiblichen Klasse der U18 an. Für die EM wurden insgesamt vier Mattenflächen bereitgestellt, auf denen 320 Teilnehmer um den obersten Platz auf dem Treppchen kämpften.
Verletzungsbedingt konnten die Mädels allerdings nicht ihre volle Leistung abrufen und verloren beide Kämpfe gegen die Niederlande und Griechenland.
Letztlich blicken die Landestrainer auf durchwachsene Ergebnisse für den Landeskader und wissen woran sie im Fighting noch arbeiten müssen.
Besonders stolz ist der gesamte Landeskader allerdings auf die Leistungen im Duo und im Nachwuchsbereich.

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