28.11.16
Startschuss für edju

Am Samstag, den 26. November, wurde das Projekt „Interkulturelles Lern- und Kompetenzzentrum Sport“ vorgestellt.

Durch strukturelle Defizite und die Abwanderung vieler junger Menschen stehen die ländlichen Regionen Sachsen-Anhalts vor vielen Herausforderungen. Die Zuwanderung vieler Geflüchteter erhöht den Druck, der bereits auf der Bevölkerung lastet. Durch die neue Situation und wenig Erfahrung im Umgang mit Geflüchteten schlägt Zurückhaltung teilweise in Ablehnung über.

Um dem entgegenzuwirken, widmet sich der Ju-Jitsu Verband Sachsen-Anhalt bereits seit langer Zeit dem Thema Integration und öffnet auch Geflüchteten und Migranten die Türen zum Kampfsport. Der Verband legt viel Wert auf gemeinsames Trainieren sowie Erfolge und Motivation in einer von Respekt, Toleranz und Wertschätzung geprägten Atmosphäre zu schaffen. Zusammen mit der Deutschen Gesellschaft e.V. und dem Kurdistan Kultur- und Hilfsverein e.V. führt der Ju-Jitsu Sachsen-Anhalt e.V. nun das zweijährige Projekt Interkulturelles Lern- und Kompetenzzentrum Sport durch.

25-Jahre011-1024x683Das Projekt strebt die Ausbildung von Integrationslotsen und die Integration von Migranten und Geflüchteten in die organisatorischen Strukturen der Vereine an. Außerdem soll eine Lernplattform gestaltet werden, auf die alle Vereine zurückgreifen können. Die Workshops zur Ausbildung der Integrationslotsen umfassen Trainingseinheiten zur interkulturellen Kompetenz, zu rechtlichen und politischen Fragen und zu Konfliktmanagement und Mediation. Die Workshops sind auf die praktische Anwendung der erlernten Inhalte im Kampfsport Training konzipiert, wobei auch Ju-Jitsu- und Sporteinheiten geplant sind. Nach Teilnahme an den Workshops sollen die neuen Integrationslotsen eine gewisse Ambiguitätstoleranz entwickeln und ihre neu erlernten Kompetenzen im Training anwenden können. Im Laufe der Workshops soll eine Lernplattform in Form einer Internetseite erarbeitet werden, auf der nützliches Informationsmaterial geteilt werden kann.

25-Jahre004-1024x683Diese Plattform wird von der Design- und Kreativagentur Transmedial entwickelt und in das Projekt implementiert. Auch Handlungsanweisungen oder Strategien, beispielsweise im Umgang mit Vereinsmitgliedern, die sich rassistisch äußern, sollen dort Platz finden. Schließlich sollen im Zuge der Workshops und im Sinne der Nachhaltigkeit Geflüchtete und Migranten als neue Mitglieder für den Ju-Jitsu Verband akquiriert und in die Vereinsstrukturen integriert werden. Durch das Projekt sollen die Integrationslotsen die neu gewonnenen Mitglieder für das Training motivieren, gemeinsam mit ihnen trainieren und den kompetenten und konstruktiven Umgang mit mehrdeutigen Situationen lernen.

Um das 2jährige Projekt vorzustellen, trafen sich Vertreter des Landesverbandes Ju-Jitsu Sachsen-Anhalt e.V., der Deutschen Gesellschaft e.V. und des Kurdistan Kultur- und Hilfsverein e.V. vergangenen Samstag zu einer Kick-Off-Veranstaltung in den Klinkerhallen in Zeitz. Auch Trainer der KSG Zeitz, welche im Landesleistungszentrum tätig sind, waren anwesend um sich über das neue Projekt zu informieren. Zu interessierten Gästen zählten ebenfalls der Oberbürgermeister der Stadt Zeitz Herr Christian Thieme, in Vertretung des Landrates Herr Rohde vom Integrations- und Ausländeramt und Landeskoordinator des Programms Integration durch Sport Herr Viktor Jukkert. Diese Veranstaltung diente sowohl zur Vorstellung des Projektes für alle Interessenten, als auch als symbolischer Startschuss für das Projekt.

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